Erster Eintrag nach 4 Jahren Blog-Abstinenz. Könnt ihr euch das vorstellen ? Für alle, die es nicht wissen, es gab schon einmal einen Blog von mir, aber zwischenzeitlich wollte ich mal ne Pause, mal die Seele baumeln lassen und meine Mama hatte ja dann auch ihren Podcast. Also es wurde kurz gesagt zu viel. Nun bin ich natürlich eigentlich im Rentenalter mit meinen 13 Jahren, aber „nein“ sagen konnte ich natürlich auch nicht, wenn man mich fragt. Ist ja Ehrensache, als Galionsfigur des Unternehmens. Also bin ich wieder da und hab ein paar spannende Themen in den letzten Jahren gesammelt. Spitzt die Ohren, putzt die Brille und los gehts.
Als aller erstes und das habe ich mir wirklich schon einige Keksminuten lang geschworen, werde ich über das Thema Maulkörbe sprechen. Also Maulkörbe aus der emotionalen Sicht. Denn das Thema tut irgendwie bei vielen weh. Es drückt der Schuh könnte man sagen. So sagt ihr das doch immer oder ? Nun ja, ich sehe nicht allzu selten die Zweibeiner in unserem Hundehofladen etwas verstohlen sagen: Wir brauchen einen Maulkorb. Das ist irgendwie unangenehm für sie, die schnuppern dann gleich ganz anders für mich und ich rieche tatsächlich ab und an den Schweiß der Scham. Vielleicht auch Schuld und Scham. Und ja, hey Kumpels da draußen, bleibt locker. Nicht ohne Grund haben meine Eltern extra die bunten Maulkorboptionen von Bumas, die ihr super hipster like gestalten könnt. Das soll Spaß machen und euch ein bisschen den Schuld und Schamschweiß von der Stirn wischen.
Denn offen gestanden, aber jetzt komm mal näher ran, bin ich froh, wenn ein etwas angespannter Kollege so ein Ding auf hat. Denn mit meinem reifen Alter sehe ich manchmal nicht mehr so gut und steh buchstäblich wie die Kuh im Walde. Käme da jetzt so ein kleiner Krawallo, wäre meine Reaktion wahrscheinlich eher so wie bei einem Faultier. Aber verrats keinem!
Doch auch, wenn die eigenen Zweibeiner in Gefahr sind, ist es doch eine echte Wohltat, so einen bunten Schmuck um die Schnute zu haben und sich sicher zu sein, dass niemanden etwas passiert. Jetzt fragt ihr euch aber, habt ihr da nicht als Eltern in der Erziehung versagt oder hättet ihr was anders machen müssen? Ja, darüber kann man so lang streiten wie ich mit meinem Clan über den leckersten Hundekekse. Also ewig ! Klar, ihr solltet mal genau hinschauen und euch mal im Geiste ein paar Fragen fragen. So zum Beispiel:
- Wann fing das Ganze an oder war es seit Beginn an so ?
- Gab es Schlüsselmomente großer Angst, Überforderung oder Traumatisierung ?
- Was waren da die Handlungsabfolgen und wann kommen diese an anderer Stelle im Alltag ebenso vor ?
- Was sind Auslöser ? Geräusche, Gerüche, Körperhaltungen von den Zweibeiner ?
- Wie geht der Kollege so grundsätzlich mit Stress um ?
- Kennt der Vierbeiner andere Lösungsstrategien bzw. bekommt er durch euch andere Möglichkeiten der Vermeidung von Situationen ? Oder muss er immer zum Äußersten gehen ?
Jetzt nur mal so ein paar Ideen. Könnte hier endlos weiter machen.
Was ich euch aber eigentlich damit sagen will ist, schlüpft mal in den Hundepelz. Wie würdet ihr euch in den Situationen der Aggression gegenüber Zwei- oder Vierbeinern fühlen mit all der angestauten Emotion und was sollte man an den Umständen ändern, damit diese Strategie nicht angewandt werden muss bzw. welche anderen Optionen bietet ihr an ? Klar ist auch, dass meine Kollegen sich nach diesen Momenten selbst erbärmlich und voller Anspannung fühlen. Es ist nicht so, dass es gut tut. Denn die Angst wächst mit jeder Situation, dass wir wieder in diesen Moment kommen werden. Und das ist ganz und gar nicht schön.
So und wenn diese ganze innere Unterhaltung nach gefühlt 10 Keksjahren dann geführt ist, könnt ihr an dem Verhalten etwas machen. So eine Thematik könnt ihr also nicht über endlose Trainingseinheiten mit Unterordnung und Gehorsam begegnen. Da muss anders gearbeitet werden, tiefer. Und ich weiß, ihr seid da auf meiner Seite und wollt an die Wurzel des Ganzen. Denn wir wollen uns doch begegnen und nicht dominieren oder ? Oder wollt ihr wirklich über Kraft bzw. Macht mit einer Rakete wie mir zum Beispiel diskutieren ?
Doch bei allem Training immer die Sicherheit im Auge behalten und einen Maulkorb ohne Schuld und Scham tragen. Vielleicht ist es ja nur für den Übergang oder in besonders herausfordernden Situationen. Die einzige Bitte, die ich habe ist: Kauft einen Gescheiten! Denn wenn mein Kumpel schon so ein Teil trägt, dann sollte es doch bitte bequem sein. Das ist ähnlich wie bei euch mit der Brille oder nun ja mit dem Schlupper. Wenn die den ganzen Tag zwicken würden, würdet ihr sie irgendwann nicht mehr anziehen. Sie wären einfach nur nervig und lästig. Wie schrecklich ist diese Vorstellung.
Nun also genug von mir. Ich hoffe, ich konnte was drehen in euch und eure Schweißdrüsen bleiben nun geschlossen. Haltet die Ohren steif bei all den Gedanken und holt euch erstmal nen Keks…
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